
Über Glyphosat in unseren Lebensmitteln wurde und wird viel geforscht und untersucht. Gegensätzliche Studien führen zu einer grossen Verunsicherung der Konsumenten und Konsumentinnen. Es gibt aber keine Entwarnung, obwohl nicht nur Negatives von der „Giftfront“ berichtet wird.
Die Zeitung Schweizer Bauer berichtet in der Ausgabe vom 26.Juni in zwei Texten über die Problematik: So hat Prométerre, eine waadtländer Bauernorganisation, im Jahr 2016 hunderte von Lebensmittelproben untersuchen lassen. Untersucht wurden Produkte, in welchen Schweizer Getreide- und Ölsaaten verarbeitet wurden. Die positive Nachricht, in Schweizer Produkten konnte kein Glyphosat nachgewiesen werden.
Doch die Auswertungen der 3 Proben aus Frankreich sind gravierend: Bei 2 von 3 Backwarenproben wurden deutlich erhöhte Glyphosat-Rückstände nachgewiesen. Dies erklärt sich durch die Praxis in europäischen Ländern. Während in der Schweiz „nur“ vor der Saat Glyphosat angewendet werden darf, ist es in Europa erlaubt auch die Pflanzen zu besprühen. Dies wird auch gemacht, um den Erntevorgang zu vereinfachen. Ist die Saat reif, wird sie „totgespritzt“ und vertrocknet und kann so unverzüglich geerntet werden.
Auch das Westschweizer Konsumentenmagazin „Au bon entendeur“ liess 16 getreidehaltige Produkte aus unserem täglichen Leben untersuchen. Laut Schweizer Bauer enthielten 6 davon „namentlich Spaghetti von «Divella» und «De Cecco», Penne von «Barilla», ein Müesli von «Crownfield», Cheerios von Nestlé und als einziges Schweizer Produkt Zwieback von «Roland» Spuren des Pflanzenschutzmittels. Die Werte lagen zwar deutlich unter dem geltenden Grenzwert, aber grosse Fragezeichen müssen dennoch gesetzt werden. Wir essen viele Teigwaren, gerne solche italienischer Marken, manchmal sogar mehrmals täglich. Wie sich dieser Konsum auf unsere Gesundheit auswirkt, ist nicht geklärt. Die Ursachen werden, wie oben beschrieben, der unterschiedlichen Handhabe der Giftbehandlung zugeschrieben. Der Schweizer Hersteller Roland will laut Schweizer Bauer mit seinen Lieferanten Rücksprache nehmen. Ausserdem ziehe man den Schweizer oder Europäischen Weizen dem amerikanischen Weizen vor, da die Gefahr von Glyphosat-Rückständen deutlich geringer sei.
Was können wir tun? Lassen wir uns nicht täuschen: Gift bleibt Gift auch in kleinen Dosen, denn manches sammelt sich im Körper an. Glyphosat konnte auch in Urinproben bei 40% der Schweizer Bevölkerung (!) nachgewiesen werden. Das sollte uns alarmieren und wir sollten uns vermehrt auf die strengeren Schweizer Standards verlassen.
Quelle: Schweizer Bauer vom 28.Juni

