Eine Wirtschaft zum Nutzen aller – Ernährungssouveränität –Genossenschaften – Commons – Vertragslandwirtschaft – und – und – und ….
Zur Zusammenfassung der Tagung →
Herzlichen Dank an
- Moderator Thomas Gröbly für die souveräne Leitung
- alle Trägerorganisationen für Ihre Unterstützung schon vor dem Anlass,
- alle Referentinnen und Referenten für Ihre spannenden Referate
- alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer für Ihr Interesse und Ihre Teilnahme, und die anregenden Gespräche auch während den Pausen und der Publikumsdiskussion „prolongée“
- Andreas Volkart fürs Filmen und „raufladen“ der Referate und Podiumsdiskussion →
- alle Aussteller für Ihre interessanten Präsentationen →
- Hans Bieri, der uns in seinem Feedback auffordert, unbedingt die Arbeitswertlehre in die Diskussion mit einzubeziehen und zum Nutzen aller weiterzuentwickeln →
Die Tagung wurde organisiert vom ethik-labor, Brot für Alle und agrarinfo.ch zum Welternährungstag 2017.
Ort: Fachhochschule Nordwestschweiz,Von Roll Strasse 10, Olten
Datum: Samstag 14. Oktober 2017
Zeit: 10.00-16.00Uhr
Am 16. Oktober ist Welternährungstag.
Wir wollen das Thema Ernährungssicherheit und die Ursachen von Welthunger politisch genauer beleuchten und in einen nationalen und internationalen Kontext stellen.
In unserer Welt leiden mehr als eine Milliarde Menschen an Hunger, Mangel- und Unterernährung mit all ihren bitteren Folgen. Massiv betroffen ist die ländliche Bevölkerung im Nahen Osten, in Asien, Ozeanien, in Afrika, der Karibik und in Lateinamerika. Primär sind dies die Folgen westlicher Machtpolitik und wirtschaftlicher Interessen, mit denen die Länder des Südens ausgebeutet wurden und werden. Dabei spielt der Welthandel unter dem wohlklingenden Etikett ‚Freihandel’ eine zentrale Rolle. Finanzkräftige Investoren haben zudem riesige Anbaugebiete zusammengerafft, oft verbunden mit der Vertreibung ansässiger Kleinbauern, denen jetzt der Zugang zu fruchtbarem Land fehlt. Margreth Thatcher behauptete in den 80er Jahren ‚There is no alternative (TINA) zu diesem Wirtschaftssystem. Das ist längst tausendfach widerlegt: Es gibt unzählige erfolgreiche Alternativen, mit der sich diese Tagung befassen wird. Sie reichen von der Ernährungssouveränität, wie sie die Via Campesina formuliert hat, über die erfolgreiche Tradition der Genossenschaften und der Commons, der Vertragslandwirtschaft – und – und – und …
Gemeinsam statt Einsam –
Bessere Ernährung dank regionalem Wirtschaften
Programm:
Referate:
Prof. Dr. Mathias Binswanger: Agrarschutz: hilft Bauern in reichen Ländern und schadet Bauern in armen Ländern?
Agrarfreihandel ist nicht nur ein Problem für Bauern in reichen Ländern wie der Schweiz, sondern auch für Bauern in Entwicklungsländern, da er eine Umstellung der Landwirtschaft auf Exportprodukte wie Kaffee, Tee, Baumwolle oder Kakao mit sich bringt, so dass sich diese Länder oft nicht mehr selbst mit Nahrungsmitteln versorgen können.
Tina Goethe: Wir fressen die Welt. Höchste Zeit für eine radikale Umkehr.
Das industrielle, globalisiere Ernährungssystem hat ausgedient. Es braucht eine radikale Umkehr hin zu ökologischem Anbau, lokaler Produktion und regionalen Märkten und Netzwerken.
Silke Helfrich: Landwirtschaft und Lebensmittel als Commons denken. Keine Utopie.
Commons beschreiben gemeinsinnige Organisationsformen und eine grundsätzlich andere Art des Seins und Produzierens. Es gibt sie überall auf der Welt in traditioneller wie moderner Form. Das ist gut, denn es ist nicht sinnstiftend, das Land zu bearbeiten als wäre es leblos. Es ist nicht sinnvoll, Boden, Wasser, Biodiversität, Saatgut und Lebensmittel zu behandeln wie andere Waren auch. Deshalb gibt es die Mundraub-Plattform, den Kartoffelpark in Peru, das internationale System of Rice Intensification, das globale Low-Tech Projekt Open Source Ecology, die neue “Open Source” Lizenz für Saatgut. Es gibt Terre de Liens in Frankreich, die Kulturland e.G. in Deutschland, die Vertragslandwirtschaft in vielen Ländern der Erde, die us-amerikanischen Lebensmittelräte und vieles mehr. Die Phänomene sind verschieden, die Kernideen oft gleich. Wir wollen sie erkunden.
Projektpräsentationen
Fred Frohofer: Neustart Schweiz
Wenn wir in klug vernetzten Nachbarschaften von etwa 500 Bewohnerinnen und Bewohnern zusammen haushalten, ist eine Ressourcen schonende Lebensweise ohne Verlust an Lebensqualität möglich →
Ulrich Erb: Bäuert Adlemsried
Warum hat die Bäuert als Schicksalsgemeinschaft mittelalterlicher Bergbauern bis heute überlebt? Wirtschaftliche, soziale und rechtliche Aspekte →
Bastiaan Frich: Nuglar Gärten
Von Urban Agriculture Basel zur Selbsterkenntnis auf dem Weltacker bis zur integralen Landwirtschaft in der Solila Nuglar Gärten: Mit jeder Mahlzeit die wir zu uns nehmen geben wir einen sozialen, ökologischen und ökonomischen Auftrag, hier oder anderswo, für Menschen, Tiere und Pflanzen. Wir haben es in den eigenen Händen – oder besser gesagt im Mund. →
Weitere Projekte werden in einer Ausstellung im Foyer vorgestellt.
Podiumsdiskussion
Eine Podiums-/Publikumsdiskussion rundet den Tag ab.
Moderation: Thomas Gröbly
Eintritt: Freier Beitrag
Anmeldung: bis 12. Oktober an gemeinsam.statt.einsam@agrarinfo.ch
Anreise: bitte wenn möglich die öffentlichen Verkehrsmittel benützen, die Von Roll-Strasse 10 ist in wenigen Minuten vom Bahnhof Olten erreichbar (Lageplan).
Weitere Möglichkeiten finden Sie auf www.fhnw.ch
Interessierte Privatpersonen und in diesem Bereich tätige Organisationen sind herzlich willkommen.
Mathias Binswanger ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Olten und Privatdozent an der Universität St. Gallen. Er war Gastprofessor in Deutschland, China und Vietnam. Mathias Binswanger ist der Autor von zahlreichen Büchern und Artikeln. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Makroökonomie, Finanzmarkttheorie, Umweltökonomie sowie in der Erforschung des Zusammenhangs zwischen Glück und Einkommen. . Gemäss dem Ökonomen-Ranking der NZZ im Jahr 2016 zählt Mathias Binswanger zu den 10 einflussreichsten Ökonomen der Schweiz. Mehr zu Prof.Dr. M. Binswanger auf seiner webseite →
Tina Goethe arbeitet seit rund 15 Jahren zum Thema Landwirtschaft und Ernährung aus entwicklungspolitischer Sicht. Seit 2013 ist sie bei Brot für alle Leiterin des Teams «Recht auf Nahrung». Seit 2012 ist sie Mitglied des Eidgenössischen FAO-Komitees.

Silke Helfrich ist selbständige Publizistin und Commons-Expertin. Sie arbeitet zu Fragen der alternativen Wirtschafts- und Gesellschaftsgestaltung. Themenschwerpunkte sind: Gemeingüter, Commons, P2P Produktion und Care. Silke Helfrich ist Gründungsmitglied der Commons Strategies Group (www.commonsstrategies.org) und des Commons Instituts http://commons-institut.org/. Derzeit erarbeitet sie eine Mustersprache gemeinsamen Handelns (nach Christopher Alexander).
(Bild © A.K., Lizenz: CC ND SA 3.0)
Thomas Gröbly ist gelernter Bauer, Theologe, Dozent für Ethik an der FHNW Fachhochschule Nordwestschweiz und Autor von diversen Artikeln und Büchern. Zuletzt hat er 2016 zusammen mit Fausta Borsani eine Textsammlung zu Fragen des gerechten Agrarhandels herausgegeben: «Zwischen Fairtrade und Profit – Wer sät, der erntet – oder doch nicht», Stämpfli-Verlag Bern. Er ist Mitglied des landwirtschaftlichen Forschungsrates zur Beratung des Bundesamtes für Landwirtschaft. Er ist zudem Inhaber des Ethik-Labors in Baden und Mitinhaber von ecoloc GmbH – Gesellschaft für Lokale Ökonomie in Basel.
Weiterführende Links:
Das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) unterstützt die nachhaltige Quartierentwicklung →
Geteilschaften im Wallis – Vorbei doch unvergessen →

























