Die “Gesamtschau zur mittelfristigen Weiterentwicklung der Agrarpolitik” des Bundesrates ist düster. Unsere Abhängigkeit soll weiter vergrössert werden (über die Hälfte des globalen Saatgutmarktes wird bereits von nur drei Firmen kontrolliert), der Strukturwandel geht weiter (täglich gehen 6 Arbeitsplätze verloren) und die Landwirtschaft wird weiter dezimiert (täglich schliessen 3 Höfe).
Der Bundesrate überschaut dabei die Herausforderung der Ernährungssicherheit, und das nur einen guten Monat nachdem über 3/4 der Wählerinnen und Wähler an der Urne JA dazu gesagt haben.
Wo ist die Lobby des Stimmvolks? Es geht um unsere Ernährung, unsere Umwelt und unsere Gesundheit. Eine Allianz für eine Nachhaltige Landwirtschaft wurde gebildet um sich für die Umsetzung des Abstimmungsresultates vom 24.9. einzusetzen, damit der Text so interpretiert wird wie er von den Initianten und wahrscheinlich der grossen Mehrheit der Abstimmenden gemeint war.
Am 5. und 7. Dezember debattiert der Nationalrat über die Volksinitiative für Ernährungssouveränität. Auch hier geht es nicht um den Schutz von 3% der Bevölkerung, die 0.7% am BIP, sondern um eine solidarische, bäuerliche Landwirtschaft, ohne Gentechnik, mit gerechtem Handel. Hier und anderswo. Dafür braucht es eine radikale Neuorientierung der Agrarpolitik.
Haben unsere 200 Vertreterinnen und Vertreter den Mut, für die Interessen ihrer Wählerinnen und Wählern einzusetzen?
Weiterführende Links:
- Newsletter der Allianz für Ernährungssouveränität →
- Initiative für Ernährungssouveränität
- Plattform für eine sozial Nachhaltige Landwirtschaft
- Der Bericht des Bundesrats “Gesamtschau” →
- Die Stellungnahme der SVIL →
- Manifest des SBV →
- Allianz für nachhaltige Landwirtschaft→
- SWISSAID über Saatgutmonopole →


