Die Forderung, die dieses Jahr im Zentrum unserer dreitägigen Veranstaltungsreihe zum Welternährungstag stand, ist ein Menschenrecht. Doch von der Umsetzung sind wir weit entfernt.
Warum? Was steckt dahinter? Wir versuchten, das in einer dreiteiligen Veranstaltungsreihe zu analysieren und auch Möglichkeiten aufzuzeigen, wie man dahin gelangen kann.
Dazu startetrn wir auf dem „Weltacker“. Er zeigt den Istzustand des Anbaus von Ackerkulturen in der Welt, auf der für einen Menschen verfügbaren Fläche. In der Schweiz und Liechtenstein gibt es bereits drei aktive Weltacker. Jeder zeigt die Nutzung der Ressource Ackerboden ein bisschen anders. Alle stossen diverse Themen an ohne belehrend zu sein.
Mit dieser Grundhaltung haben wir, jeden Tag von einem andern Weltacker ausgehend, verschiedene Herausforderungen diskutiert:
- Gesunde, Gerechte Ernährung für alle: Was ist das und wie kommen wir dahin?
am Montag, 18. Oktober, in Nuglar und Basel - Graue Energie – Abfall und Verluste, Weltmarktlogik und Verteilungskämpfe
am Dienstag, 19. Oktober in Vaduz, LI - Geschlechtergerechtigkeit: Rollenverteilung in der Landwirtschaft, Zugang zu Land, soziale Absicherung
am Mittwoch, 20. Oktober, in Rütti-Zollikofen und Bern
Gesunde, Gerechte Ernährung für alle: Was ist das und wie kommen wir dahin?
Das Recht auf gesunde Nahrung ist ein Menschenrecht. Doch wie kann es umgesetzt werden?
Wie soll das ideale Ernährungssystem bei uns aussehen? Was können wir z.B. aus den Resultaten der „City Dialogues“, die in verschiedenen Schweizer Städten im Vorfeld der UN World food systems Summit stattgefunden haben, lernen?
Welche globale Verantwortung haben wir, damit gesunde, gerechte Ernährung für alle Realität werden kann?
Am Montag, 18. September, diskutierte Johanna Herrigel in der Markthalle Basel mit Vertreter.inne.n aus der Verwaltung, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Forschung (in alphabethischer Reihenfolge)
- Mathias Forster, Bio-Stiftung Schweiz
- Anita Frehner, FIBL
- Benedikt Haerlin, Leiter des Berliner Büros der Zukunftsstiftung Landwirtschaft, Herausgeber der Webseite Weltagrarbericht.de und Erfinder des Weltackers (online)
- Stefanie Kaiser, Kantons- und Stadtentwicklung Basel-Stadt
- Rudolf Lüthi, Helvetas und Mitglied der CNS-FAO
- Philippe Schenkel, Gebana
Graue Energie – Abfall und Verluste, Weltmarktlogik und Verteilungskämpfe
Weltweit stehen pro Mensch knapp 2000m2 landwirtschaftliches Land für den Anbau aller Lebensmittel, Baumwolle, Tabak usw. zur Verfügung. Das Ernährungsfeld Vaduz macht sichtbar: Für unseren Lebensstil beanspruchen wir eine doppelt so grosse Fläche. Die fehlt andern.
Wie kann man ein faires Gleichgewicht herstellen, ein nachhaltiges Ernährungssystem etablieren? Wie kann die graue Energie reduziert, und die Ökobilanz unserer Ernährung verbessert, werden?
Dienstagabend diskutierten
- Matthias Stucki, Leiter der Forschungsgruppe Ökobilanzierung, Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen der ZHAW
- Florian Bernardi, Vereinigung Bäuerlicher Organisationen im Fürstentum Liechtenstein und Ernährungsfeld Vaduz
- Sandra Fausch, Verein Ackerschaft
- Gebhard Beck, integrity.earth
- Flurina Seger, Stiftung Lebenswertes Liechtenstein
Geschlechtergerechtigkeit: Rollenverteilung in der Landwirtschaft, Zugang zu Land, soziale Absicherung
Gesunde und gerechte Ernährung für alle, unabhängig von der sozialen Stellung, des Geschlechts, des Alters. Auch die Produktion soll gerecht sein, auf der ganzen Wertschöpfungskette.
Das Thema am dritten Abend: die (Clichés der) Rollenverteilung in der Landwirtschaft. Es ging um die Ausbildung, Zugang zu Land, soziale Absicherung. Wieso sind die Frauen – heute noch und auch bei uns – häufig am schlechtesten gestellt ? Was kann man wie verbessern? Welche Möglichkeiten werden bereits umgesetzt? Und was können die Frauen selber dafür tun?
Johanna Herrigel diskutierte mit (in alphabethischer Reihenfolge)
- Anne Challandes, Schweiz. Bäuerinnen und Landfrauenverband
- Sandra Contzen, BFH HAFL
- Tina Goethe, Brot für alle und WIDE
- Nadia Graber, Biobäuerin
- Ulrike Minkner, Bäuerin und uniterre
Einführungsreferat
von Johanna Herrigel: Wieso es für die Nachhaltigkeitstransformation des Ernährungssystems die Kombination aus Agrarökologie und Feminismus braucht →
Zu weiteren Hintergrunddokumente auf Welternährungstag.ch →


