(3. Teil des Gastbeitrages von C. Widmer für spezifische Kommentare und Diskussion)
Der Bundesrat schlägt in der Vernehmlassungsunterlage zur Agrarpolitik 2014-2017 (AP 14-17) im Zeithorizont 2025 folgende Strategiescherpunkte vor:
- Sichere und wettbewerbsfähige Nahrungsmittelproduktion und –versorgung gewährleisten.
- Ressourcen effizient nutzen und verantwortungsbewussten Konsum fördern.
- Vitalität und Attraktivität des ländlichen Raums stärken.
- Innovation und Unternehmertum in der Land- und Ernährungswirtschaft fördern.


Zu Kapitel 3 Punkt 4 Was will der Bundesrat fördern mit AP 2014 – 2017
Innovation und Unternehmertum wurde in den letzten 50 Jahren vor allem in der Steigerung der produktierten Menge verstanden. War bis 1957 gemäss Milchlieferungsregulativ das Ausbringen von künstlichem Dünger auf Gras in der Vegetationszeit verboten, so empfielt heute das Landw. Technikum 150 kg Reinstickstoff pro ha und Jahr verteilt auf 5 Gaben während der Vegetation. Im Getreide wird Stickstoff ebenfalls auf bis zu 4 Gaben verteilt verabreicht.Zusammen mit Mist und Jauche aus zu grossen Viehbeständen führte das zu einer Menge an Stickstoff, von dem ein ansehnlicher Teil ins Grundwasser oder als Lachgas oder Ammoniak in die Luft entweicht. Der Bundesrat sollte mit Innovation und Unternehmertum mit gutem Beispiel voran gehen. Statt mit immer aufwendigeren Vorschriften und kostspieligen Überwachungen Biodiversität und Schutz von Wasser und Klima anzustreben müsste er mit einer Besteuerung auf Stickstoff ein Umdenken in der landw. Praxis und Beratung anstreben. Das Inkasso wäre denkbar einfach, da nur wenige Importeure erfasst werden müssten. Die Bauern würden sofort reagieren mit ökologischeren Fruchtfolgen und Bodenbearbeitungen, und ökologischerem Umgang mit Hofdünger. Die Ernährungssouveränität würde eher der objektiven Tatsache entsprechen, weil die Bruttoleistung näher bei der Nettoleistung liegen würde Die CH-Landwirtschaft wird als Versicherung für unsichere Zeiten unterstützt. Solange aber dank überhöten,importierten Düngern und unökologischen Fruchtfolgen Humusabbau, statt Humusaufbau betrieben werden kann, ist es eine teure Versicherung die nicht halten kann was sie vespricht, ja sogar den Versicherungsschutz kontinuierlich abbaut. Ich empfehle den zuständigen Personen den Weltagrarbericht zu studieren und die Konsequenzen daraus in ihre Massnahmen einzubauen.