Wir stellen eine Frequenzerhöhung der Zeitungsartikel fest, die den Agrarfreihandel mit all seinen Konsequenzen als unabdingbar darstellt. Dabei werden die Interessen der Konsumenten vergessen, die gesunde Lebensmittel wollen.
Hans Bieri, Präsident der SVIL (Schweizerische Vereinigung für Industrie und Landwirtschaft) stellt klar:
Die NZZ schreibt unter ‘Meinungen und Debatten’ von Freitag, 19. Juli 2013, “Künftig sind Freihandelsabkommen mit wichtigen Schwellenländern (!) nur noch möglich, wenn die Schweiz den Grenzschutz für die Landwirtschaft abbaut.“ Schlusssatz: „Wenn die Schweiz nochmals ins Gespräch mit den USA kommen und ihr Netz von bilateralen Abkommen mit Russland und Brasilien erweitern will, geht dies nicht ohne substanzielle Zugeständnisse bei der Landwirtschaft. Die Schweizer Bauern müssen sich darauf einstellen, dass der hohe Grenzschutz ein Auslaufmodell ist.“
Freihandelsabkommen dienen grundsätzlich dem gegenseitigen Vorteil unter freien Partnern. Dass diese Möglichkeit in Zukunft ausgeschlossen und der Grenzschutz zu Ungunsten unserer eigenen Lebensmittelversorgung geopfert werden soll, bedarf der Klärung: Bei der Ernährung geht es in erster Linie um das Interesse der Bevölkerung und nicht der Bauern. Die Erfahrungen der KonsumentInnen mit dem einseitig eingeführten Cassis de Dijon Prinzip hat gezeigt, dass die Bevölkerung sich bezüglich Qualitätsstandards und Gesundheit eine eigene Meinung bildet. Hat man das einmal zur Kenntnis genommen, muss noch geklärt werden, dass der Grenzschutz der Schweiz bei Lebensmitteln gegenüber den USA (kein Schwellenland), welche ihre Nahrungsmittelexporte weltweit am stärksten subventionieren, verhandelt werden muss. Es sei denn, es gelte das Diktat des mächtigeren Handelspartners.
Auch die ständige Einengung der Frage der Ernährungssicherheit der Gesamtbevölkerung auf die Interessenlage der Bauern schiebt die Bauern vor und lenkt von der Frage ab, um die es geht. Ob es sich beim immer deutlicher werdenden ‚Egoismus der Nationen’ rechtfertigt, dass die Schweiz auf ihre eigene Ernährungsfähigkeit als „Auslaufmodell“ verzichtet, muss das Stimmvolk entscheiden können.
Siehe die angehaftete Stellungnahme des SVIL Vorstandes zum Thema >>>
Hans Bieri
Schweizerische Vereinigung Industrie und Landwirtschaft
SVIL

