UNCTAD-Bericht fordert Paradigmenwechsel in der Landwirtschaft.
Wacht auf bevor es zu spät ist! So lautet der Untertitel des Handels- und Umweltberichtes der Entwicklungskonferenz der Vereinigten Nationen (UNCTAD) der am 18. September 2013 in Genf vorgestellt wurde. „Die Landwirtschaft gehört zu den grössten Herausforderungen dieses Jahrhunderts“, sagte Ulrich Hoffman von der UNCTAD. Er ist der Hauptautor und Koordinator des Berichtes an dem über 50 internationale Experten beteilgt waren. Eine Abkehr von der industriellen Agrarproduktion mit ihren Monokulturen und der hohen Abhängigkeit von Kunstünger und Pestiziden sei vonnöten – hin zu „einem Mosaik nachhaltiger Produktionsssysteme, die die Produktivität von Kleinbauern verbessern und die ländliche Entwicklung fördern sowie einer regional geprägten Lebensmittelerzeugung, so Hoffmann. Sie müsse auf grössere Vielfalt der Anbaumethoden und Pflanzen setzen und darauf, Nährstoffkreisläufe wieder so weit wie möglich zu schliessen. Landwirte müssten für Leistungen im Interesse der Gesellschaft wie sauberes Wasser, fruchtbaren Boden, Artenvielfalt und Landschaftspflege bezahlt werden.
Eine verlangsamte Steigerung der Agrarproduktion bei einer stetig wachsenden Weltbevölkerung, Dürren, explodierende Lebensmittelpreise und der zunehmende Druck auf Ackerland werden das Hungerproblem weiter verschärfen. „Das aktuelle System der industriellen Landwirtschaft (…) lässt immer noch rund eine Milliarde Menschen an Unterernährung und Armut leiden“, so weiter Hoffmann. Und das, obwohl schon heute genügend Kalorien produziert werden, um 12-14 Milliarden Menschen zu ernähren. Daher müsse die Priorität darauf gesetzt werden, dass Kleinbauern sich selbst versorgen oder ein ausreichendes Einkommen durch die Landwirtschaft erzielen können, um sich Lebensmittel zu kaufen.
Die Botschaften des Weltagrarberichts scheinen nicht ungehört verhallt zu sein.


