Er ist berühmt, der kleine Ort Mals im Südtiroler Vinschgau, wo sich seit Jahren viele der BewohnerInnen gegen das weitere Vordringen des pestizid-intensiven Obstanbaus wehren. Ihr Widerstand macht Mut, und in kleinen Schritten gehe es vorwärts.
Die Thematik der Pestizide sei schon auf weitere Gemeinden im Vinschgau übergeschwappt. “Die Diskussion im Gemeinderat zeigte, dass das Thema durchaus kontrovers gesehen wird. Man müsse zwischen Rückständen und Grenzwerten unterscheiden; bei den Rückständen gehe es nicht nur um Pestizide, beim Versuchsfeld in Laatsch seien in einem Abstand von 25 Metern noch die Auswirkungen der Abdrift festgestellt worden; bis zu 250 Höhenmeter über den Intensivkulturen gebe es so sensible Insekten wie Schmetterlinge nicht mehr” steht in der Zeitung.
Dieses Problem existiert auch in der Schweiz: so müssen zum Beispiel bio-zertifizierte Betriebe bei uns nachweisen, dass ihre Produkte frei von synthetischen Pestiziden sind. Die nach IP-Standards arbeitende Nachbarin darf bis an die Grenze spritzen, der angrenzende Biobauer muss sicherstellen, dass er nur den Teil seines Ackers erntet, auf den keine synthetischen Pestizide abdrifteten. Bei uns wurde das Problem durch die Volksinitiative “für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide” aufgenommen; der Widerstand des “modernen Gallierdorfes” wird unter anderem durch einen Film von Alexander Schiebel unterstützt. Der Dokumentarfilm will total unabhängig sein und wurde mit Eigenmitteln und Crowdfunding finanziert. Für die Postproduktion braucht es noch einmal Geld: ab sofort kann man deshalb DVDs und Bücher vorbestellen.
Alexander Schiebel selber ist so begeistert von der Gegend und ihren BewohnerInnen, dass er dort inzwischen auch wohnt….
Interessiert? Hier ist der Trailer:
Das Wunder von Mals from Alexander Schiebel auf Vimeo.
Weitere Links:
- Der Artikel “Gerichtsapotheke”, erschienen im a tempo für einen Rückblick wie es “soweit kam”.
- Seit November 16 werden für die Volksinitiative “Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide” Unterschriften gesammelt.
- Diverse bereits erschienene Clips vom Wunder von Mals sind auf der Website des Films und auch auf vimeo.


Hat sich schon einmal jemand überlegt ob der Skandal um die Frisierung der Abgasemmissionen der Autos der einzige Skandal ist, oder ob etwa die Intensivlandwirtschaft mit Unterstützung der Pharmaindustrie und des Bundesamtes für Landwirtschaftnoch viel gravierendere Täuschungen macht?
Wie wäre es wenn die Konsumenten das merkten und beim obersten Verwaltungsgericht Klage einreichten gegen den staatlich abgesegneten Krankheit fördernden und Umwelt zerstörenden Einsatz von Pestiziden wie Glyphosat, und den unsinnig hohen Einsatz von Stickstoffdünger ?
Mit dem Ressourcenprogramm werden Millionen von Subventionen für den Einsatz von Schleppschläuchen bezahlt, welche zu keiner Reduktion von Ammoniak führen, sondern wegen der Umwandlung von Ammoniak zu Lachgas in der Erde, das 300 mal gefährlicher ist als CO2, die Umweltbelastung unsinnig steigert. Wer weiss, vielleicht würde dann eine banale Milchbüchleinrechnung einmal hinterfragt.
Forscher des Institut national de la recherche agronomique (INRA) weisen darauf hin, dass die Kosten des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln (PSM) höher sein könnten als ihr Nutzen. Die Forscher haben in einer Langzeitstudie die Kosten für die USA zu Beginn der 1990er Jahre analysiert. Gemäss ihrer Schätzung beträgt in diesem Fall das Verhältnis Nutzen von synthetischen PSM zu externen Kosten 1 : 1,5. Der volkswirtschaftliche Schaden war also wesentlich höher als der Nutzen.
Et si les pesticides coûtaient plus qu’ils ne rapportent ?, Le Monde, 19.3.16
The Hidden and External Costs of Pesticide Use, Denis Bourguet and Thomas Guillemaud, Sustainable Agriculture Reviews, Volume 19, Springer.
Soeben wurde u.a. die Revision der Direktzahlungsverordnung in die Vernehmlassung geschickt mit “dynamischen Anreizen” für die Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes bei Reben und Zuckerrüben. Dies sind volkswirtschaftlich bedenkliche Kulturen, die wir mit Steuergelden fördern und die von allen Kulturen mengenmässig weitaus am meisten PSM benötigen.
Zu beachten Seiten 35, 40, 55/56, 75.
https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-65538.html
Ein ganzgrosser Dank an MALS mit diesen Äusserungen. Bedenkt, dass euer Wohlbefinden von naturnah produzierten Nahrungsmittel abhängt, denn durch den Pestizideinsatz und den vielen neu gezüchteten Pflanzen und nicht biologischen Systemen erhalten wir im Verzehr ein riesen Defizit an Mikronährstoffen. Diese wertvollen Vitaminen, Mineralstoffe und Pythonährstoffe werden uns durch den Chemieeinsatz im Boden und an der Pflanze richtig gehend „gestohlen“. Verändere Dein genetisches Schicksal aus deiner Familie und dem Jetzt herkommend mit Biologisch wohlschmeckenden, pestizid-, antibiotika- und hormonfreien Produkten. Bedenke ein Hochstammobst-Apfel aus MALS hat bis zu 100-mal mehr Phytoalexine als solch die als knackig, süss, gross und schön angeboten werden. Viele dieser Stoffe haben Anti-Karzinogene Wirkung und bei den Bauern die mit Pestizid arbeiten ist die Parkinsonrate bis zu 5-mal höher als bei den anderen