Er Starb An Seiner Angst Vor Gift*
“Der Schweizer Bürger Jakob Spät
verschrieb sich eine Nulldiät,
begründet durch das viele Gift,
das man in Lebensmitteln trifft:
Das Wasser, reservoirgespeichert,
ist mit Chromaten angereichert.
Im Kalbfleisch sind Hormone,
und auch die Hähnchen sind nicht ohne.
Sogar die Eier sind betroffen
von Chlor mit Kohlenwasserstoffen!
Er meidet den Salat, gewitzt,
bedenkend, dass man ihn gespritzt.
Auch alles, was von Korn und Mehle,
ist ebenfalls nicht ohne Fehle.
Es ist der Mehlwurm sich bewusst:
Das Giftgas ist des Müllers Lust!
Selbst der Wein der Österreicher
schmeckt durch Glykole sehr viel weicher.
Auch Lindan und PCP
sind im Gebälk seit eh und je.
Das wissen wir dank unsern braven
Chemielaborchromatographen.
Nun ist er tot – der Jakob Spät,
gestorben an der Nulldiät.
Auf seinem Grabstein steht die Schrift:
Er starb an seiner Angst vor Gift.
Wir andern leben froh und heiter
trotz allen diesen Giften weiter.
Wir essen bleigewürzten Kohl,
verwenden fleissig Wolmanol
und werden, auch als Giftbehälter,
im Landesdurchschnitt immer älter
und wissen, was die Sorg’ betrifft:
Allein die Dosis macht das Gift!”
*das Gedicht schickte mir meine Tante Elly, Quelle: Basler Chemie, Author unbekannt

