Die Tierproduktion kompensiert die mässigen Ernten (1).
Ein erster Blick auf die Landwirtschaftliche Gesamtrechnung – Schätzung 2013 (2) zeigt:
Die Landwirtschaftlichen Erzeugnisse sind um 50 Millionen CHF gestiegen und auch die “nicht von der Landwirtschaft trennbare Nichtlandwirtschaftliche Erwerbstätigkeit” wird 2013 um 30 Mio höher geschätzt als im Vorjahr (3).
Die Erhöhung im Gesamtproduktionswert basiert (vor allem?) auf den zurück gegangenen Ausgaben für Vorleistungen (4), bei denen die Kosten der “innerbetrieblich erzeugten und verbrauchten Futtermittel” um über 11% zurück gegangen sind. Die Kosten für zugekaufte Futtermittel sind kaum merklich gestiegen. Weshalb? Das ist aus der Statistik nicht ersichtlich. Fest steht: Die Tierpreise sind leicht gestiegen, die Produktionskosten etwas gesunken und, trotz “mässigen Ernten” ist das Einkommen per saldo leicht höher. Doch am Trend wird das nichts ändern: der Unternehmensgewinn (auch ohne Abschreibungen) geht zurück (5).
Fazit:
Der Produktionswert von heute 10 Mrd., der ständig, wie die Kurve zeigt, sinkt, wird durch die Kosten der Vorleistungen, die trotz Teilmarktöffnungen und sinkenden landwirtschaftlichen Produktepreisen dem schweizerischen Kostenniveau entsprechend konstant bleiben, auf 2,9 Mrd Fr. reduziert. Das entsprcht genau den Direktzahlungen. Das heisst, ohne Direktzahlungen würde der Landwirtschaft gar nichts mehr bleiben.
Es scheint, dass man das Einkommen erhöhen konnte indem man die Produktionsmenge reduzierte. Logisch: bei geringerer Produktion ist auch der Produktionsaufwand geringer. Doch das stimmt nur kurzfristig – wegen der Umkehrung des Gesetzes des abnehmenden Ertragszuwachses (6) sinken die Produktionskosten schneller als der Produktionswert und obwohl weniger produziert wird, steigt das Einkommen leicht.
Während die Situation ein spannender “Case Study” wäre für Wirtschaftsstudenten, ist es als Realität weniger spannend als besorgniserregend: die landwirtschfatliche Produktion geht weiter zurück – und damit die Ernährungssouveränität, die wie Bundespräsident Maurer immer wieder betont eng mit unserer politischen Souveränität zusammenhängt (7),(8).
Wollen wir das?



