Die Schweizer KonsumentInnen wollen keine Gentechnik in ihren Lebensmitteln.
2005 sagten 55,7 Prozent der Stimmenden und alle Kantone zur Gentechfrei-Initiative Ja, 2012 wurde das Moratorium bis Ende 2017 verlängert.
Doch “nach Auffassung des Bundesrates darf die künftige Verwendung von gentechnisch veränderten Sorten (GVO-Sorten) nicht ausgeschlossen werden, auch wenn diese gegenwärtig für die Schweizer Landwirtschaft keinen offenkundigen Vorteil bieten und das Interesse an ihnen gering ist.“ (1) Der Bundesrat hat schon anfangs 2013, basiert auf den Resultaten der NFP59 (2), gesetzgeberische Änderungen für eine mögliche Koexistenz von konventionellen und GVO-Kulturen vorgeschlagen.
„Weil das ursprüngliche Projekt einer Änderung des Gentechnikgesetzes insbesondere betr. die Koexistenz und GVO-freie Regionen und der Vorschlag einer neuen Verordnung anlässlich einer bereits durchgeführten Vernehmlassung von 2/3 der Konsultierten abgelehnt worden ist, wird ein neues Projekt ausgearbeitet, das den geltend gemachten Anliegen Rechnung trägt. Gemäss Beschluss der zuständigen Departemente sollte das neue Projekt dem Bundesrat Ende 2014 vorgelegt werden.“ Eine Gentechnik-Koexistenz-Verordnung (Verordnung über Massnahmen in der Landwirtschaft zur Koexistenz von gentechnisch veränderten Pflanzen und nicht gentechnisch veränderten Pflanzen) ist also alles andere als vom Tisch.
In dieser Dynamik hat Nationalrat Jacques Bourgois am 4. März 14 Interpellation Nr.14.3024 eingereicht, die eine „Kennzeichnung von gentechnisch veränderten Tieren, die für den Konsum bestimmt sind“ fordert (4).
Damit Sie sich ein eigenes, ganzheitliches Bild zum Thema machen können, finden Sie in unserem Dossier Gentechnologie (pro und contra) Links und Artikel zum Thema. In unseren Kurzmeldungen (auch Facebook und google+ posts) verlinken wir ausserdem aktuelle Diskussionen und Publikationen wie zum Beispiel
- EFSA kann Zweifel an Sicherheit von Gentech-Mais nicht entkräften >>>
- In der Diskussion um nationale Anbauverbote von Gentechnik-Pflanzen in der EU warnen 19 Umweltschutz- und Landwirtschaftsverbände aus Deutschland vor einer „Scheinlösung“ >>>
- Jeder vierte Senf weist Spuren von Gen-Technik auf >>>



Der Bundesrat meint es gut. Sowohl der CH- Forschung möchte er den Ruf eines Kompetenzzentrums ermöglichen, wie auch den Bauern den Anschluss an die Weltspitze der effizientesten Strukturen und Methoden sichern. Überdenkt man den Einfluss der Agrargesetzgebung der letzten 60 Jahre und die Rolle der Agrarforschung dieser Zeit., So kommt einem unwillkürlich die Witzfrage was ist das Gegenteil von Gut in den Sinn. Das Gegenteil von Gut ist nämlich nicht das Schlechte, sondern das gut gemeinte. Nur ist es in Bezug auf die Genetechnologie schwierig zu unterscheiden, was ist wirklich gut, im Sinne von Fortschrittlicher Problemlösung, und was ist zwar gut gemeint, aber entfernt uns weiter von langfristig wirkenden Problemlösungen als es sich Menschen die nicht mit der Materie vertraut sind vorstellen können.
Gentechnik ist ja nicht so wahnsinnig viel anderes als die Züchtung mit künstlich ausgelösten Mutationen seit ca Mitte letzten Jahrhunderts. Wie mit der gezielten Korrektur des Genoms bei GVO, so wurden auch mit dem weniger präzisen Neugestalten des Genoms durch künstliche Mutationen, kurzfristige Verbesserungen, ja sogar Krankheitsresistenzen erreicht. Langstens ist aber bekannt, dass Gene nicht vergleichbar sind mit Legoklötzlein, die ihre Form und Position micht selber verändern können.
Wird der Auslöser der Krankheit oder des Schädlingsbefalls mittels Anbautechnik nicht verbessert, so werden künstlich erzeugte Resistenzen schon nach wenigen Jahren wieder durchbrochen. Nicht die Gene sind entscheident sondern das epigenetische Muster. Es wäre schön, wenn der Bundesrat sich einmal selber in dieser Sache so gut weiterbilden würde, dass er die Zusammenhänge aus eigener Überzeugung erkennen kann. Vielleicht wären seine gesetzgeberischen Bemühungen dann nicht mehr nur gut gemeint, sondern auch wirklich gut, weil sie der Schweiz einen Spitzenplatz ermöglichen, wenn das Rad der Zeit, wie bei der Müll Entsorgung, dem Aspest und dem Glyphosat, den Glanz der Gen- Manipulation ins Gegenteil verwandelt hat..