Das Jahr 2015 steht im Zeichen des Bodens. Die Bedeutung der Böden für unsere Landwirtschaft und somit für unsere Ernährungssicherheit ist essenziell. Agrarinfo hat für Sie Herrn Lumbricus Terrestris interviewt, DEN Hauptverantwortlichen für den Boden weltweit.
Herr Terrestris, 2015 ist das internationale UNO Jahr der Böden. Sie werden bei Ihrer Aufgabe, für den Boden Sorge zu tragen, mit immer grösseren Schwierigkeiten konfrontiert. Was sind die Gründe dafür?
Eines meiner Hauptanliegen ist es, der Bodenerosion entgegenzuwirken. Doch diese schreitet unweigerlich fort, durch unsachgemässe Anwendung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln sowie intensives Pflügen oder Fräsen. Die immer grösser und schwerer werdenden landwirtschaftlichen Maschinen verdichten den Boden. Der krasseste Eingriff ist die zunehmende Überbauung von Kulturland. Unter völlig versiegelten Flächen, unter Gebäuden, Parkplätzen und Strassen existieren praktisch keine Bodenlebewesen mehr (1). Unser Boden wird ausgebeutet, doch er kann nicht immer nur hergeben. Wenn wir ihm nicht auch etwas zurückgeben, wenn der Nährstoffkreislauf nicht mehr funktioniert, wird unsere Lebensgrundlage – denn das und nichts anderes ist der Boden! – sehr bald erschöpft sein.
Sie sind nicht gerade ein Star, sondern ein stiller, verkannter Mitarbeiter im Untergrund. Und doch ist Ihre Tätigkeit etwas vom Wichtigsten für die Bodengesundheit weltweit. Können Sie erklären warum?
Der Boden ist nur gesund, wenn er gut durchmischt und durchlüftet wird, so dass tiefere Bodenschichten mit Humus angereichert werden. Es entstehen so genannte Ton-Humus-Komplexe oder eleganter gesagt: organo-mineralische Komplexe. Diese Verbindungen aus Ton- und Humusteilchen können sehr gut Wasser einlagern und wertvolle Nährstoffe tauschen. Die Wasseraufnahme des Bodens wird erhöht, tote Pflanzenteile werden abgebaut, die Pflanzennährstoffe werden konzentriert. Der Boden wird verjüngt und das Wurzelwachstum der Pflanzen gefördert.
Sie produzieren also erstklassigen Pflanzendünger. Was ist Ihr Rezept?
Er ist nicht nur erstklassig, sondern der Beste. Er enthält durchschnittlich 5-Mal mehr Stickstoff, 7-Mal mehr Phosphor und 11-Mal mehr Kalium als die umgebende Erde. Daran sind ausser mir aber noch viele andere, exzellente Mitarbeiter beteiligt. Es ist unsere Zusammenarbeit, die durch Nährstoffrecycling den Humus mit hohen Anteilen an pflanzenverfügbaren Nährstoffen entstehen lässt. Wir arbeiten im Acker pro Jahr bis zu sechs Tonnen totes organisches Material pro Hektare in den Boden ein. Im Wald verarbeiten wir sogar bis zu neun Tonnen Laub pro Hektare. Man kann sagen, dass wir die Baumeister fruchtbarer Böden sind.
Was machen Sie im Winter?
Bei Frost ziehe ich mich in eine frostfreie Zone zurück und lebe auf „Sparflamme“, werde an frostfreien Tagen jedoch sofort wieder aktiv. Am meisten zu tun habe ich im März und April sowie im September und Oktober. Wenn es sehr trocken und warm ist, mache ich einen Sommerschlaf. Im Herbst, wenn es feucht und kühl wird, wache ich wieder auf.
Es kursieren zahlreiche Gerüchte über Sie. Unter anderem stellen sich viele die Frage, warum Sie bei Regen an die Oberfläche kommen. Tun Sie dies wirklich, damit Sie nicht ertrinken?
Nun, um ehrlich zu sein, ich kann einfach nicht anders (lacht). Und ich gebe gerne zu, dass die günstigen Witterungsbedingungen und die Partnersuche dabei auch eine Rolle spielen. Ich fühle mich dann einfach am wohlsten, bin am regsten. Da ich Sauerstoff über die Haut aufnehmen und ihn aus dem Wasser lösen kann, ist das mit dem Ertrinken nicht ganz richtig, ich muss aber zugeben, dass mich manchmal auch eine gewisse Panik überkommt, wenn die Gänge, in denen ich am arbeiten bin, überflutet werden. Mehr möchte ich nicht dazu sagen, denn auch ich will mir gewisse Geheimnisse bewahren.
Ein weiteres, noch unschöneres Gerücht ist sehr verbreitet: Würde man Sie in zwei Hälften teilen, würden beide weiterleben. Was haben Sie dazu zu sagen?
Dies ist wirklich sehr unschön und leider ebenso unwahr. Meine vordere Hälfte mit den lebenswichtigen Organen – Gehirn, Magen, Herzen – würde überleben, das stimmt, aber auch nur, sofern hinter dem Gürtel noch genügend Segmente einen funktionsfähigen Darm gewährleisten und keine Wundinfektion eintritt. Mein abgetrenntes Hinterende stirbt in jedem Falle nach kurzer Zeit ab.
Herr Terrestris, wir danken Ihnen, dass Sie sich trotz Ihrer regen Arbeit die Zeit genommen haben mit uns zu sprechen. Bitte erklären Sie unseren Lesern zum Schluss noch, was ein guter Boden braucht, d.h. wie man Sie und Ihre Kollegen am besten unterstützen kann.
Gesunde Ernährung ist auch für mich entscheidend. Genauso wie alle Lebewesen brauche ich schadstofffreie Nahrung. Biologischer Anbau ist mir am liebsten. Abwechslungsreiche Fruchtfolgen, Liegenlassen der Erntereste, eine konsequente Bodenbedeckung (Mulchen) mit Pflanzen, vor allem auch über den Winter, und massvoll eingesetzter organischer Dünger sorgen für ein üppiges Nahrungsangebot. Mineraldüngergaben und Pestizide sind zu meiden (2). Daneben ist eine schonende Bearbeitung des Bodens sowohl im Feld wie auch im Garten wichtig: Pflug und Spaten sollten nur sparsam eingesetzt werden, die Bodenfräse einzig wenn unbedingt nötig. Immer mehr verbreitet sich die pfluglose Bodenbearbeitung: Zusammen mit dem Bio-Landbau die beste Möglichkeit, mich zu fördern und zu unterstützen.
Ein intaktes Ökosystem ist für mich lebenswichtig, und ich danke dies den Menschen, imdem ich einen entscheidenden Beitrag zum Weltklima leiste (3).
Stummer, blinder und tauber Schwerstarbeiter mit fünf Herzen
Bestimmt haben Sie gemerkt, dass Herr Lumbricus Terrestris in Wahrheit nicht nur stumm, sondern auch blind und taub ist. Einer der wichtigsten Mitarbeiter für den Boden ist der fleissige Geselle – der Regenwurm oder Tauwurm – aber in jedem Fall. Eine französische Bauernweisheit behauptet zu Recht: „Der liebe Gott weiss, wie man fruchtbare Erde macht, und er hat sein Geheimnis den Regenwürmern anvertraut“.
Nach vorsichtigen Schätzungen soll es mehr als 3000 verschiedene Regenwurmarten geben, die in etwa 18 Familiengruppen unterteilt werden. In der Schweiz kommen gegen vierzig Regenwurmarten vor. In Ackerböden findet man vier bis elf Arten. Die am häufigsten vorkommenden sind Lumbricus terrestris, der Tau- oder Regenwurm und Eisenia foetida, der Kompost- oder Mistwurm („Tennessee Wiggler“). Sie gehören zu den Lubriciden, der Familie der Oligochäten, und zum Stamm der Ringelwürmer.
Der Regenwurm hat fünf Herzen, sechs Nieren, aber keine Lunge – er atmet durch die Haut. Zähne hat er auch nicht, der Mund arbeitet wie eine Art Saugpumpe. Würmer können ihre Nahrung, die hauptsächlich aus abgestorbenen Pflanzenteilen besteht, nur schlürfen. Bakterien, Pilze, Milben und kleinste Insekten wie Springschwänze müssen das organische Material erst soweit zersetzen, dass ein wurmgerechter Brei entsteht. Wenn sich der Regenwurm ins Erdreich bohrt, stemmt er bis zum 60-Fachen seines Körpergewichts. Damit gehört er zu den stärksten Arten des Tierreichs.
Alltägliches, aber dennoch unbekanntes Wesen
Der erste Forscher, der die positive Wechselbeziehung zwischen Regenwümern und dem Boden erkannte war Darwin. In seinem Werk mit dem Titel „Die Bildung der Ackererde durch die Thätigkeit der Würmer“ beschieb er schon 1881 die Nützlichkeit der Regenwürmer für den Ackerboden. Diese waren vorher eher als Schädlinge eingestuft.
Im gesunden Boden können auf einem Hektar Grünland bis zu vier Millionen Regenwürmer aktiv sein. In einem intensiv bewirtschafteten Boden können sie hingegen fast völlig verschwinden. Beim Einsatz von Herbiziden mit dem Hauptwirkstoff Glyphosat in der vorgeschriebenen Dosis zeigten sich deutliche Nebeneffekte auf Bodenlebewesen: Die für die Durchlüftung und Fruchtbarkeit des Bodens wichtigen Regenwürmer waren tendenziell dicker und weniger aktiv. Die Besiedelung der Pflanzenwurzeln und des Bodens mit Mykorrhizapilzen ist bis zu 50 Prozent geringer. Das ist problematisch, da fast alle Landpflanzen in Symbiose mit den Pilzen leben. Sie ermöglichen ihnen erst die Nutzung schwer verfügbarer Nährstoffe (4).
Regenwürmer sind Bodenbildner. In einem durchschnittlich besiedelten Boden produzieren sie bis zu 100 Tonnen Wurmkot pro Hektar und Jahr. Dieser hochwertige Humus enthält bis zu 5-mal mehr Stickstoff, 7-mal mehr Phosphor und 11-mal mehr Kalium als die umgebende Erde. Mit diesem vorzüglichen Dünger tragen Regenwürmer entscheidend zur Nährstoffversorgung der Pflanzen bei (2).
Das ökologische Verhalten der Regenwürmer ist sehr vielfältig. Man unterscheidet drei Lebensformtypen: Streuformen halten sich in der Humusauflage der Böden oder anderer Anhäufungen organischer Substanzen auf. Tiefgräber fressen nur an der Bodenoberfläche. Sie graben jedoch tiefe Gänge. Mineralbodenformen beschränken sich auf flache Gangsysteme (bis 30 cm, maximal 50 cm Tiefe). Zwischen diesen drei Grundtypen gibt es auch Formen mit gleitenden Übergängen oder Sonderformen (5).
Auch er hat ein Liebesleben
Obwohl Regenwürmer Zwitter sind, brauchen sie einen Partner um sich fortzupflanzen. Während der Paarung legen sich zwei Regenwürmer eng aneinander. Ihre Köpfe zeigen dabei in entgegengesetzte Richtungen. Der Schleim, von dem ihre Körper umgeben sind, sorgt dafür, dass sie gut aneinander haften bleiben. Auf diese Art tauschen sie ihre Samenzellen aus. Das geschieht jeweils im Bereich des Gürtels, denn dort befinden sich die Geschlechtsorgane. Eine Paarung kann ähnlich wie bei Schnecken einige Stunden dauern. In den folgenden Tagen entwickelt sich um den Gürtel herum ein schleimiger Ring. In diesen „Schleimring“, der Kokon genannt wird, rutschen die befruchteten Eier hinein. Der Regenwurm streift bald den Kokon in die Erde ab. Zum Schutz des Nachwuchses umgibt er den Kokon oft mit einer dicken Schicht Wurmkot. Das schützt die geschlüpften jungen Regenwürmer und bietet ihnen die erste Nahrung (6).
Regenwürmer entwickeln sich mit Ausnahme der Kompostwürmer langsam. Letztere weisen eine Nachkommenschaft von 350 Tieren in einer Generation auf, während es der Regenwurm nur auf 20 bis 60 Nachkommen bringt.
Die Lebensdauer eines Regenwurms kann bis zu zehn Jahre betragen. Geschlechtsreife Tiere sind am wurmumfassenden Gürtel erkennbar („Geschlechtsgürtel“).
Würde die wundersame Vermehrungstheorie zutreffen, dass aus einem halbierten Wurm zwei werden, so müsste es auf unseren viel gepflügten Äckern nur so wimmeln von Regenwürmern. Das Gegenteil ist der Fall: die Bodenbearbeitung, insbesondere der intensive Pflugeinsatz führt im Ackerbau zu einer starken Dezimierung des Regenwurmbestandes (1).
Meister des Recycling – nicht nur für Gartenliebhaber
„Da ist der Wurm drin“, sagt man und meint damit meist nichts Gutes. Anders ist es im Garten. Ein Regenwurm ist ein kleiner Bioreaktor: Alles, was er frisst und verdaut, kommt hinten als hochwertiger Kompost wieder raus. Recycling mit dem Regenwurm ist ein einfacher Weg, grosse Mengen des anfallenden Haushaltsmülls umweltfreundlich in fruchtbare Pflanzennahrung zu verwandeln. Im Durchschnitt könnten mehr als 50% des produzierten Abfalls mit Hilfe von Regen- oder Kompostwürmern kompostiert werden. Sie fressen im Prinzip alles das jemals lebendig war nun aber tot ist und sich in der Zersetzung befindet. Dazu gehören Essensreste wie Apfelschalen, Bananenschalen, alle Gemüsereste, aber auch Kaffeefilter, Kaffeesatz, Teebeutel, ja gar alte Zeitungen, Hundekot und Pappkartons werden gerne gefressen. Ein ausgewachsener Kompostwurm kann täglich bis zu 50% seines Körpergewichtes an Küchenresten recyceln (7)!
Der sogenannte Regenwurm-Wanderkasten ist in der Permakultur sehr verbeitet. Dabei handelt es sich um einen in den Boden gemauerten Kasten, der durch eine Lochziegelwand in zwei gleich grosse Kammern eingeteilt ist, ca. jeweils 1 m2 gross und 70 cm tief. Zu Beginn wird eine der Kammern allmählich mit zerkleinerten organischen Materialien gefüllt. Wenn die Abfälle leicht angerottet sind, besiedelt man sie mit Kompostwürmern, die man sich von einer Regenwurmfarm zuschicken lassen kann. Während die Würmer die Abfälle in der ersten Kammer zu wertvollem Regenwurmhumus verarbeiten, befüllt man allmählich die zweite Box. Haben die Würmer ihr Werk in der ersten Kammer vollendet, wandern sie durch die Gitterziegelwand ihrer Nahrung hinterher in die zweite Kammer und machen dort weiter. Sind alle Würmer abgewandert, kann aus der ersten Kammer der fertige Regenwurmhumus entnommen werden (8).

Gesunder Boden – gesunde Pflanzen – gesunde Tiere – gesunde Menschen
Auch wenn man keinen Garten sein Eigen nennt, kann man mit einem Wurmkompost einen kleinen Nährstoffkreislauf schaffen und so einen wertvollen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz und zur eigenen Gesundheit leisten. Eine Wurmkiste kann auch auf dem Balkon oder sogar in einer Stadtwohnung aufgestellt werden. Ann Wigmore, Weizengrassaft-Expertin und Gründerin des Hippocrates Health Institute hat in ihren Büchern nicht nur Anleitungen veröffentlicht, wie man das Wunderlebensmittel Weizengras auf der Fensterbank selber ziehen kann, sondern auch, wie man dessen abgeerntete Wurzelmatten mit Hilfe eines Wurmkompostes in Plastikfässern recycelt und so wieder hochwertige neue Erde für die Graszucht gewinnt. Sie entdeckte vor mehr als fünfzig Jahren die Heilkraft des Weizengrassaftes und erzielte damit sensationelle Heilerfolge bei Krebs, Rheuma, Gicht und vielen anderen Zivilisationskrankheiten. Kein Wunder: Um bis ins hohe Alter gesund zu bleiben, braucht es 300 bis 500 Gramm grünes Blattgemüse täglich. Das ist ein ganzer Kopf Salat! Unsere heutige sogenannte Normalkost besteht jedoch nur noch zu 3% aus grünen Blättern und Gemüsen. Zucker und Weissmehl sind zusätzliche Mineralstoffräuber und unsere ausgelaugten Böden enthalten immer weniger Nährstoffe.
Weizengrassaft enthält 7-mal soviel Vitamin C wie Orangen, 11-mal soviel Calcium und 30-mal soviel Vitamin B1 wie Rohmilch, 5-mal soviel Eisen wie Spinat, 5-mal soviel Magnesium wie Bananen und 25% Proteine (Aminosäuren), das ist 1,5-mal soviel wie in Eiern und Fleisch, in besser verfügbarer Form! 100 Gramm Weizengras entsprechen dem Nährwert von etwa zwei Kilogramm Gemüse. Damit wir nicht wie ein Wiederkäuer oder ein Affe den lieben langen Tag auf dem Grünzeug herumkauen müssen, wurden von Rohkostpionieren verschiedene Methoden wie das Entsaften oder Mixen (grüner Smoothie) erfunden.
Kleiner Wurm mit grosser Bedeutung für die Zukunft der Erde
Doch zurück zum Wurm. Wen wundert’s, dass um die leicht ekligen Tierchen bereits eine richtige Industrie entstanden ist, und das nicht nur für Angler. Wurmzüchter produzieren mit hohem Automationsaufwand und selbst gebauten Maschinen jedes Jahr mehrere Millionen Regenwürmer, um sie in alle Welt zu verkaufen. Immer mehr Gärtner hegen und pflegen Würmer in der eigenen Regenwurm-Laufkiste und produzieren so grosse Mengen Wurmhumus für die eigene Gärtnerei. Es gibt sogar einen “Wurmvater”: Hans-Gerhard Starck, Erfinder der Wurmkiste, Kompost- und Kulturbodenberater. Schon seit 1975 beschäftigt er sich mit Kompostwürmern und deren Lebensweise, Zuchtmethoden und Einsatzmöglichkeiten.
Sepp Braun ist „der Bauer mit den Regenwürmern“ aus dem gleichnamigen Film. Während sich auf konventionell bewirtschafteten Äckern durchschnittlich 16 Regenwürmer pro Quadratmeter finden, tummelt sich bei Sepp und Irene Braun ungefähr die 25-fache Menge. Sepp Brauns Einstellung steht in krassem Gegensatz zu der der meisten Landwirte: „Für mich ist diese Arbeit ein Geben und Nehmen.“ – Das bedeutet für ihn, Verantwortung für die Schöpfung zu übernehmen: Nicht nur, den Kühen ihr natürliches Verhalten, ihre Kälber und ihre Hörner zu lassen, sondern auch die Helfer unter dem Boden zu füttern und zu fördern. Ein gesunder, natürlicher Boden ist dank des Regenwurmhumus in der Lage, grosse Mengen des klimaschädlichen Co2 zu binden. Sehr viel mehr als die verdichteten Böden der konventionellen Landwirtschaft. Lebendige Böden würden auch die in den letzten Jahren immer häufigeren Hochwasserkatastrophen verhindern, da sie dank der Regenwurmgänge in der Lage sind, viel mehr Wasser zu speichern.
Zum Glück gibt es immer mehr Pioniere wie Sepp Braun, deren Mission es ist, uns wieder bewusst zu machen, was bereits Darwin erkannte: Dass alles in der Natur zusammenhängt und dass auch ein in vieler Augen „niedriges“, kaum beachtetes Tier wie der Regenwurm eine grosse Bedeutung hat für unser Weltklima und somit für die Zukunft der Erde.
„Man kann wohl bezweifeln, ob es noch viele andere Thiere gibt, welche eine so bedeutungsvolle Rolle in der Geschichte der Erde gespielt haben, wie diese niedrig organisierten Geschöpfe (9).“
Seitenlinks:
- Viele Infos über Landschaft und Boden finden Sie auf agrarinfo >>>
- Dossier Regenwurm von Bioaktuell >>>
- Internationales Jahr des Bodens 2015 >>>
- Regenwürmer – Baumeister fruchtbarer Böden: 6 Seitiges Merkblatt vom FiBL >>>
- Themenheft Boden (PDF) von geonetzwerk.org >>>
- ohnepflug.de: Umfangreiche Website mit vielen Beiträgen über pfluglosen Landbau und auch über den Regenwurm >>>
- Hippocrates Health Institute >>>
- Hoftportrait des Hofes von Sepp Braun, dem „Bauer mit den Regenwürmern“ auf terrABC >>>
- Website Biolandhof Braun >>>
- (1): regenwurm.ch >>>
- (2): Tier des Jahres 2011, der Regenwurm, ProNatura >>>
- (3): Regenwürmer beeinflussen das Weltklima >>>
- (4): Herbizid schädigt Bodenorganismen >>>
- (5): ahabc – das Magazin für Boden und Garten >>>
- (6): Regenwurmprojekt einer Schulklasse >>>
- (7): Wurmkompostierung >>>
- (8): Wurmkisten >>>
Bücher zum Thema Regenwürmer, Weizengras und Permakultur:
- (9): Darwin online: digitale Fassung seines Buches „Die Bildung der Ackererde durch die Thätigkeit der Würmer“, 1882 >>>
- Ann Wigmore, „The Wheatgrass Book“ >>>
- Urs Hochstrasser, „Rohkost – die lebendige Nahrung“ >>>
- Anders gärtnern: Permakultur-Elemente im Hausgarten
von Margit Rusch, ISBN-13: 978-3936896527
Filme zum Thema Boden und Regenwürmer:
Let’s talk about Soil –Animationsclip
Der 15-minütige Film “Die Spatenprobe – Bodenbeurteilung im Feld” der Fachstelle Bodenschutz des Amtes für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern (LANAT) zeigt auf, wie der Boden durch die Art der Bewirtschaftung beeinflusst wird:
Film „Der Bauer mit den Regenwürmern“ >>>
Trailer:



