Weil die Produktivität mit erneuerbaren Resourcen klein aber nachhaltig ist und weil eine gesunde, qualitativ hochwertige und verbrauchernahe Produktion der Lebensmittel wichtig ist, zahlt der Bund ca. 1.30/Einwohner und Tag an unsere Landwirtschaft.
Ist das zu viel?
In der Agrardiskussion werden die Landwirtschaft und die ihr nachgelagerte Lebensmittelindustrie gerne vermischt, aber die Gewinne in der Lebensmittelherstellungskette liegen nicht in der Produktion, sondern erst bei ihrer Verarbeitung, im Handel und im Verkauf. Das wohl bekannteste Beispiel ist die Milch: Der Bauer verkauft der Molkerei/dem Weiterverarbeiter die Biomilch zu durchschnittlich 72.09 Rp/kg, die ÖLN Milch zu 57.76 Rp./kg (Preistendenz sinkend).
Bei den Grossverteiler finden wir kein Produkt, das die vollen 4% Fett hat, auf denen der KgPreis des Bauern gerechnet ist und auch längst nicht alle Milch behauptet, ein Schweizer Produkt zu sein. Die Literpreise beginnen trotzdem erst bei CHF -.93/lt (1.5%Fett UHT Prix Garantie, coop).
Doch wirklich Gewinn bringen die verarbeiteten Produkte. Nehmen wir als Beispiel den bekannten Caffè Latte, der mit CHF 7.- -7.50/lt in der Mitte des Milchangebots liegt (das obere Preisende belegt seit Jahren der „functional drink“ Benecol mit über 15.-/Lt). Auf dem Produktebeschrieb steht, dass feiner Expresso mit Milch gemischt ist. Die einfache Hausfrau addiert die Kosten von 2 Löffel Expressopulver + 1/4lt Schweizer Biomilch und kommt (für Kleinstmengen) auf einen Wareneinkaufswert von CHF -.50/Portion, ohne Zucker, Stabilisatoren und Verdickungsmittel. Für den industriellen Grosseinkäufer ist der reine Warenwert sogar nur ein zwanzigstel des Konsumentenpreises.
In Deutschland erhält der Bauer noch 32.5ct/kg Milch (4% Fett, 3.4% Eiweiss)…
(Preise für die obigen Berechnungen basieren auf der Hofladenpreiseliste vom Schweizer Bauer, coop online shop und migros’ shop).

