| 27. Januar 2015 |
agrarinfo.ch – zur www-Ansicht wechseln
|
|

Liebe Leserin, lieber Leser,

Dieses Jahr steht im Zeichen des Bodens. Bodenqualität, Bodenverbrauch, Boden als Lebensraum und Boden als Fläche gehören zu den Themen. Ein stummer, blinder und tauber Mitarbeiter im Untergrund hat hierbei eine grosse Bedeutung: Er lockert die Erde, verbessert ihre Durchlüftung ebenso wie ihre Speicherkapazität und produziert bis zu 100 Tonnen hochwertigen Humus pro Hektar und Jahr. Interview mit Lumbricus Terrestris zum Jahr des Bodens >>>
|
|
Gegen Schädlinge im Boden wird Saatgut „gebeizt“, weltweit am häufigsten mit Nervengiften aus der Gruppe der Neonicotinoide. Diese Insektizide beeinträchtigen jedoch nicht nur Schädlinge, sondern auch Nützlinge in Boden, Luft und Gewässern. Die EFSA-Bewilligung für 3 von 4 Wirkstoffen der Neonicotinoid-Gruppe wurde vorübergehend suspendiert. Die Hersteller lobbieren für die Wiedereinführung. Wen wunderts? Das Nervengift macht 2.5 Milliarden Franken Umsatz/Jahr >>>
|
|
Um Boden als als Gras-, Weide- und Ackerland geht es im Vortrag von Dr. Anita Idel: Seit zehntausenden von Jahren haben die Wiederkäuer die Bodenfruchtbarkeit gefördert, die Böden mitgeschaffen, die heute zu den weltweit fruchtbarsten gehören. Die Kuh ist nicht einfach ein klimaschädigender Methanrülpser, im Gegenteil: mit nachhaltiger Beweidung könnte sie sehr viel zur Regeneration unseres Klimas beitragen. Grasbasierte Tierzucht und Tierhaltung >>>
|
|
Für eine effiziente Nutzung der Bodenflächen plädiert Fritz Schneider (HAFL): „Nutztiere brauchen 70% der landwirtschaftlichen Fläche der Erde, beanspruchen 35% der Ackerfläche zur Futterproduktion, verbrauchen 10% des landwirtschaftlich genutzten Wassers und sind für fast 15% der globalen Treibhausgasemmissionen verantwortlich.“ Eine nachhaltige Produktion ist möglich, aber 1 kg Fleisch pro Person und Woche – das ist zu viel. Globale Fakten zu Tier und Fleisch >>>
|
|
Die globalisierte Nahrungsmittelproduktion fördert den Hunger in den Drittweltländern: Die immer grösser werdende Markt- und Machtkonzentration zieht nicht nur Umweltverschmutzung, Machtmissbrauch und Gefährdung der Artenvielfalt nach sich, sondern noch viele andere Abhängigkeiten und Risiken. Dies zeigt Andrea Hüsser (EvB) auf. Essen als politischer Akt. Lokal und Global. Fleisch und Hunger entwicklungspolitisch >>>
|
|
BUCHTIPP: Zum internationalen Jahr des Bodens präsentiert die Heinrich Böll-Stiftung einen Bodenatlas mit Daten und Fakten über die Bedeutung und den Zustand von Land, Böden und Ackerflächen in Deutschland, Europa und weltweit. Zahlreiche Grafiken und Textbeiträge bieten einen aktuellen Einblick in den Zustand und die Gefährdung der Böden, von denen wir leben.
Der Bodenatlas liegt in einer gedruckten Version vor, als PDF und als Online-Dossier. Alle Grafiken und Texte stehen unter der offenen Creative Commons Lizenz CC-BY-SA.
|
|

Wir wünschen gute Lektüre!
Ihre agrarinfo.ch |