Erdbeeren im Schnee…. Spargel zu Weihnachten aus Peru…. und Tomaten das ganze Jahr aus Marokko…
Zu jeder Jahreszeit alles verfügbar. Wir haben uns längst daran gewöhnt, Gemüse und Obst zu jeder Jahreszeit kaufen zu können und darüber vergessen, wann unsere täglichen Lebensmittel eigentlich „Saison“ haben…..
Regionale Produkte geben Sicherheit. Kurze Wege bedeuten überschaubare Strukturen. Sie schaffen Transparenz und Vertrauen für alle Beteiligten. Unerlaubten Praktiken und Lebensmittelskandalen kann so vorgebeugt werden. Regional und saisonal produzierte Lebensmittel unterliegen den Jahreszeiten, Eintönigkeit auf dem Teller kann vermieden werden und dafür
Vorfreude aufkommen lassen: Vorfreude auf die Erdbeeren- und Rhabarbersaison im Frühling oder die Apfel- und Kürbisernte im Herbst. Durch kurze Transportwege kann einheimisches, regional geerntetes Gemüse und Obst natürlich und ausreichend lange ausreifen. Das kann sich unter anderem positiv auf Geschmack, Aromen und Qualität sowie wertvolle Inhaltsstoffe, wie Mineralstoffe und Vitamine auswirken.
Eine regionale Lebensmittelproduktion unterstützt die lokale bäuerliche Landwirtschaft. Ebenso ermöglicht regionale Ernährung den persönlichen Kontakt zwischen Konsument und Produzent, förderte den Austausch und das gegenseitige Verständnis für die täglichen Herausforderungen und Bedürfnisse.
Saisontabelle Gemüse, SuisseGarantie >>>
Saisontabelle Früchte, SuisseGarantie >>>
Saisonkalender zum Herunterladen >>>
Aber warum ist eine regionale UND saisonale Ernährung so wichtig? Oder warum saisonal und regional meist zusammen gehören….
Ist regional immer sinnvoll? Der Apfel, des Schweizers liebste Frucht. Jeder Schweizer isst durchschnittlich 18 Kilogramm
Äpfel pro Jahr. Sicher hat ein regional geernteter Apfel eine bessere Klimabilanz als einer aus Neuseeland oder Chile. Auch nach der Ernte im Herbst bleiben lagerfähige Apfelsorten bei richtiger Lagerung bis ins darauffolgende Frühjahr frisch. Muss aber der heimische Apfel über mehrere Monate im Kühlhaus gelagert werden, wird der CO2-Fussabdruck deutlich schlechter als bei einem Apfel aus Neuseeland oder Chile, obwohl dieser mehr als 20’000 Kilometer unterwegs ist, bis er bei uns im Verkaufsregal landet.
Saisontabelle Äpfel, SuisseGarantie >>>
Saisontabelle Birnen, SuisseGarantie >>>
Würden aber uneingeschränkt saisonale, regionale Gemüse- und Obstsorten gekauft, dann könnten die CO2-Emmissionen deutlich verringert werden.
So weit so gut.
Aber wo beispielsweise Schweizer Gemüse drauf steht, ist lange nicht immer Schweizer Gemüse drin!
Ein Grossteil der Gemüsesetzlinge, welche in der Schweiz wachsen, kommt ursprünglich aus dem Ausland, beispielsweise aus Holland, Portugal, Frankreich und Marokko. Auch Bio-Setzlinge.
Rund 500 Millionen konventionell gezogene Jungpflanzen gelangen jedes Jahr in die Schweiz, schätzt Franz Krifter, Geschäftsführer der Firma Hawalo. 90 Millionen werden hierzulande gezogen. „Doch selbst diese sind nicht einfach schweizerisch“, so Krifter. „Die Keimlinge spriessen aus ausländischem Saatgut und wachsen in ausländischer Erde.“
Laut Zollverwaltung importierten heimische Gemüseproduzenten im Jahr 2012 43326 Tonnen Setzlinge im Millionenwert.
Sogar Bio-Gemüse kommt aus Afrika >>>
Die Herkunft der Gemüse-Setzlinge wird bei den Grossverteilern nicht deklariert. Frei nach dem Werbespruch: „Aus der Region. Für die Region“.
Denn gemäss Urs Schneider, Präsident von Agro-Marketing Suisse akzeptieren die Konsumenten ein Produkt als Schweizer Produkt und die Verwendung des Schweizerkreuzes, wenn die 80-Prozent-Grenze eingehalten ist. Demnach gelten ausländische Gemüse-Setzlinge bereits als «swiss made» wenn sie in der Schweiz geerntet werden. >>>
Auch das Gesetz stützt Suisse Garantie: „Als vollständig in der Schweiz erzeugt gelten pflanzliche Erzeugnisse, die in der Schweiz geerntet worden sind.“ (Verordnung über die Kennzeichnung und Anpreisung von Lebensmitteln, Art. 15). >>>
Noch ein Wort zu Bio. Bio-Lebensmittel stehen nicht automatisch für regionale und/oder saisonale produzierte Lebensmittel. Leider. Die Bio-Bewegung war sich vor rund 30 Jahren noch darüber einig, dass zu einem ökologischen Lebensmittel auch kurze Transportwege und der Kontakt zwischen Produzent und Konsument gehören. Bei Coop, Migros & Co. finden aber zunehmend auch Bio-Produkte aus fernen Ländern ihren Platz: nicht nur Bananen und andere exotische Früchte, sondern eben auch heimische Produkte wie beispielsweise Kartoffeln und Birnen.


Was ich nicht wusste, dass auch Gemüsesetzlinge sozusagen transportiert werden… Ich muss sagen, dass ich sehr auf regionales achte, und wenn dies nicht möglich ist, ist der Kompromiss so nah wie möglich. Allerdings habe ich oft Schwierigkeiten damit. Die Auswahl ist meist gering und ich kann auch nicht immer das gleiche essen. Auch verstehe ich oft nicht, warum es etwas nicht aus der Region angeboten wird, obwohl es garantiert hier wächst. Das ärgert mich immer wieder. Ich würde gern auch für etwas mehr bezahlen, wenn es dafür aus der Nähe kommt. Es muss nicht immer das preiswerteste sein.
Setzlinge, Bienen, Arbeiter, häufig alles importiert. Auch das Saatgut ist oft z.B. aus Deutschland.
Weil die Grossverteiler riesige Mengen brauchen (damit sie überall plus minus das gleiche Sortiment anbieten können) können sie nur sehr beschränkt Rücksicht auf lokale Spezialitäten nehmen. Der Wochenmarkt könnte eine grössere Auswahl haben (http://www.marktkalender.ch/). Persönlich bin ich grosser Fan von Gemüseabos, da kriegt man das frischeste und lokalste und kann auch je nach Produzent auch Vorschläge machen für den Anbau. Die Liste auf http://agrarinfo.ch/regionale-vertragslandschaft-ernahrungssouveranitat-sichern-dank-regionaler-produktion-und-zukunft-der-ernahrung/ ist wahrscheinlich nicht vollständig, aber sie bietet doch eine gewisse Auswahl. Das welsche Fernsehen hat kürzlich Preise verglichen und bestätigt: beim Produzenten einkaufen ist günstiger als im Grossverteiler.